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Kurs

Definitionsbereich bestimmen

1 Übersicht

In diesem Kurs lernst du, wie du vorgehen kannst, um den Definitionsbereich ausgewählter Funktionen bestimmen zu können.

Das solltest du bereits können

Kursdauer

ca. 2 Stunden

2 Der Definitionsbereich

Der Definitionsbereich (auch Definitionsmenge genannt) ist die Menge von Zahlen, die man in eine Funktion einsetzen darf. Das Zeichen für diese Menge ist 𝔻.

Bild

𝔻 bestimmst du, indem du untersucht, ob einzelne Teile des Funktionsterms für bestimmte Zahlenbereiche nicht definiert sind, also ob es Zahlen gibt, die du nicht in die Funktion einsetzen darfst. Zahlen aus diesen Bereichen musst du aus der Definitionsmenge herausnehmen.

Ausdrücke, die nicht auf ganz definiert sind, können z. B. sein:

  • Brüche (sind nur definiert, wenn der Nenner ungleich Null ist)

  • Wurzeln (sind nur für Zahlen größer gleich Null definiert)

  • Logarithmen (sind nur für positive Zahlen definiert)

Die Menge 𝔻 hängt von der Funktion ab, die du betrachtest. Auf den folgenden Kursseiten werden dir die unterschiedlichen Typen von Funktionen vorgestellt und ihre Definitionsmengen betrachtet.

3 Definitionsbereich von Polynomfunktionen

Eine Polynomfunktion ist eine Funktion der Form f(x)=anxn+an1xn1++a2x2+a1x+a0 mit ai aus und n.

Zum Beispiel: f(x)=3x42x3+4x5.

Der Defintionsbereich von Polynomfunktionen ist, falls nicht anders angegeben, ganz . Das heißt man darf alle Zahlen ohne Ausnahme einsetzen, also 𝔻=.

Warum? Man kann beim Einsetzen von bestimmten Werten in eine ganzrationale Funktion keine mathematischen Gesetze verletzen, da keine Bruchterme, Wurzeln und Logarithmen vorkommen.

Beispiele

  • Normalparabel: f(x)=x2

  • quadratische Funktionen: f(x)=ax2+bx+c

  • kubische Funktionen: f(x)=ax3+bx2+cx+d

Parabel

4 Definitionsbereich gebrochen-rationaler Funktionen

Eine gebrochen-rationale Funktion ist eine Funktion, die sich als Bruch von Polynomen darstellen lässt. Gebrochen-rationale Funktionen sind also von der Form f(x)=p(x)q(x), wobei sowohl p(x) als auch q(x) Polynome sind.

Da man nicht durch Null teilen darf, muss man alle Zahlen x ausschließen, für die gilt: Der Nenner q(x)=0.

Beispiel

f(x)=13x+75x320x

q(x)=5x320x

Prüfe, wann q(x) Null wird.

5x320x=0

x ausklammern.

5x(x24)=0

Verwende: Ein Produkt wird Null, wenn einer der Faktoren Null ist. Setze die einzelnen Faktoren gleich Null.

5x=0:5
x1=0
x24=0+4
x2=4
x2,3=±2

Die Nullstellen sind gegeben durch: x1=0, x2=2 und x3=2.

Man muss diese drei Werte aus der Definitionsmenge ausschließen, also 𝔻=\{2;0;2}.

gebrochenrationale Funktion

5 Übungsaufgaben

Gib für folgende Funktionen den Definitionsbereich an.

 

a)

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b)

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6 Definitionsbereich von Wurzelfunktionen

Wurzelfunktionen sind Potenzfunktionen in der Form, dass die Variable unter einer Wurzel steht, also f(x)=xmn. Sie bilden damit die Umkehrfunktionen zu Potenzfuktionen der Form f(x)=xn mit n .

Bemerkung: f(x)=2x ist keine Wurzelfunktion, da keine Variable (hier: x) unter der Wurzel steht.

Man muss darauf achten, dass unter geraden Wurzeln kein negativer Wert als Radikand (Term unter der Wurzel) steht.

Beispiel

f(x)=x24

Prüfe, wann der Radikand x24 kleiner Null wird.

x24<0+4
x2<4
|x|<2

2<x<2x]2;2[

Das Intervall x]2;2[ muss man also aus dem Definitionsbereich ausschließen.

𝔻=]2;2[

Wurzelfunktion

7 Übungsaufgaben

Gib für folgende Funktionen den Definitionsbereich an.

 

a)

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c)

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8 Definitionsbereich von Exponentialfunktionen

Eine Exponentialfunktion hat den Funktionsterm f(x)=bax. Dabei ist a>0,a1 und b0.

Der Defintionsbereich von Exponentialfunktionen ist, falls nicht anders angegeben, ganz . Das heißt man darf alle Zahlen ohne Ausnahme einsetzen, also 𝔻=.

Warum? Man kann beim Einsetzen von bestimmten Werten in eine Exponentialfunktion keine mathematischen Gesetze verletzen, da keine Bruchterme, Wurzeln und Logarithmen vorkommen.

Beispiele

Exponentialfunktion

9 Definitionsbereich von Logarithmusfunktionen

Eine Logarithmusfunktion ist eine Abbildung mit der Funktionsvorschrift

f:+,xlogb(x), wobei b+ und b1 gilt.

b heißt Basis des Logarithmus und x das Argument des Logarithmus.

Das Argument kann auch ein Term beliebiger Form sein.

Bei Logarithmusfunktionen muss man darauf achten, dass das Argument stets positiv wird.

Beispiel

f(x)=log5(x21)

Prüfe, wann das Argument x21 kleiner oder gleich Null wird.

x210|+1x21||x|1Betrag auflösenx1 oder x11x1

Wichtig bei der Umformung ist, den Betrag nicht zu vergessen!

Wenn x zwischen 1 und 1 liegt, wird x21 kleiner oder gleich 0. Das Intervall von 1 bis 1 muss man also ausschließen.

𝔻=\[1;1]

Logarithmusfunktion

10 Übungsaufgaben

Gib für folgende Funktionen den Definitionsbereich an.

 

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11 Definitionsbereich von trigonometrischen Funktionen

Sinus- und Kosinusfunktion haben ganz als Definitionsbereich.

Die Tangensfunktion ist folgendermaßen definiert: tan(x)=sin(x)cos(x).

Man sieht, dass man alle x ausschließen muss, für die cos(x)=0 wird. Dies ist für die folgende Zahlenmenge der Fall: N={(2k1)π2|k}. Vergleiche hierzu auch die Kursseite "Nullstellen von trigonometrischen Funktionen (3/5)".

Im Definitionsbereich der Tangensfuntion müssen somit alle x ausgeschlossen werden, für die das Argument gleich (2k1)π2 mit k wird.

Beispiel

f(x)=tan(0,5πx)

Prüfe, wann das Argument 0,5πx gleich (2k1)π2 mit k wird.

0,5πx=(2k1)π2|2πx=(2k1)π|:πx=2k1

Die Werte x=2k1 mit k müssen somit aus der Definitionsmenge ausgeschlossen werden.

𝔻=\{2k1|k}.

Tangensfunktion

12 Übungsaufgaben

Gib für folgende Funktionen den Definitionsbereich an.

 

a)

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13 Zusammenfassung

Der Definitionsbereich (auch Definitionsmenge genannt) ist die Menge von Zahlen, die man in eine Funktion einsetzen darf. Das Zeichen für diese Menge ist 𝔻.

Die Definitionsmenge hängt von der Funktion ab:

  • Für Polynomfunktionen und Exponentialfunktionen gilt: 𝔻=

  • Bei einer gebrochenrationalen Funktion darf der Nenner nicht Null werden.Setze das Nennerpolynom q(x)=0 und schließe dessen Nullstellen aus dem Definitionsbereich aus.

  • Bei Wurzelfunktionen darf der Radikand nicht negativ werden. Prüfe, wann der Radikand kleiner Null wird und schließe das Ergebnis aus der Definitionsmenge aus.

  • Bei Logarithmusfunktionen muss das Argument stets positiv sein. Prüfe, wann das Argument kleiner oder gleich Null wird und schließe das Ergebnis aus dem Definitionsbereich aus.

  • Für die Sinus- und Kosinusfunktion gilt: 𝔻=.

  • Bei der Tangensfunktion müssen die Nullstellen der Kosinusfunktion aus dem Definitionsbereich ausgeschlossen werden. Setze dazu das Argument gleich (2k1)π2 mit k und löse nach x auf.

Einen kurze Überblick, was du beim Bestimmen des Definitionsbereichs beachten musst, findest du im Artikel Definitionsbereich bestimmen.

14 Kann ich's?

Gib für folgende Funktionen den Definitionsbereich an.

 

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c)

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d)

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Die Aufgaben aus diesem Kurs und noch weitere Übungsaufgaben zum Definitionsbereich findest du hier.


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